Dienstag, 28. November 2006

Formelkompromiss

In unserem Haus gibt es verschiedene Schränke, die unser Moritz nicht öffnen soll. Einige wenige dieser Schränke sind trotzdem nicht gegen den kleinen Chef gesichert, da sie zu häufig geöffnet werden und sich nichts wirklich gefährliches darin befindet. Öffnet Moritz einen dieser Schränke, sehr beliebt sind z.B. die Waschtischschränke im Badezimmer, wird er eindringlich zwischen einem und gefühlten hunderttausendmal aufgefordert, den Schrank wieder zu schließen. Oft klappt das auch ganz gut, schließlich weiß er ganz genau, dass er da nichts zu suchen hat. Obwohl oder gerade weil der kleine Chef genau weiß, dass er diese Schränke nicht öffnen darf, üben sie eine enorme Anziehungskraft auf ihn aus. Vor einigen Tagen konnte ich in der Küche beobachten, wie er dieses Dilemma aufgelöst hat. Er steht vor einem dieser Schränke, sieht zu seiner Mutter, reißt die Tür auf und ruft gleichzeitig "Zumachn Zumachn Zumachn". Ein Formelkompromiss, der eines UN-Generalsekretärs würdig wäre. Selbstverständlich hat der kleine Chef die Schranktür erst wieder geschlossen, nachdem er unseren Vorrat an Spüllappen neu "sortiert" hatte.