Unser kleiner Moritz ist, das dürfte inzwischen allgemein bekannt sein, eine Wasserratte. Die heftigsten Protestkundgebungen veranstaltet er, wenn er nach dem Planschen aus dem Pool soll. Jede Wasserfläche zieht ihn magisch an, sei es auch nur eine kleine Pfütze. Da ist es nicht verwunderlich, dass unsere morgendliche gemeinsame Dusche erster Höhepunkt des Tages für ihn ist. Wenn ich morgens aufstehe ist er eigentlich immer schon wach, steht in seinem Bett und wartet bis ich ihn aus dem Bett hebe. Neuerdings verleiht er seiner Ungeduld noch mit "Rauus Rauus"-Rufen Nachdruck. Er flitzt dann durchs Schlafzimmer und arbeitet seine Aufgabenliste ab (Wecker umprogrammieren, Stereoanlage und Licht etwa hundertmal ein- und wieder ausschalten etc.). Sobald ich ins Bad gehe und ihn frage, ob er mit duschen will, kommt er wie der sprichwörtliche Blitz ins Bad gerannt. Zum Glück kann er die Tür der Duschkabine nicht öffnen, so habe ich eine Chance dem zappelnden Kerl seinen Schlafanzug und die Windel auszuziehen. Die Prozedur wird begleitet von begeisterten "Duusch Duusch"-Rufen, die sich noch steigern, wenn er versucht, die Finger in die Dichtung der Tür zu bohren, um sie zu öffnen. Ich öffne dann die Tür und wir betreten die Duschkabine. Mit etwas Glück bemächtige ich mich des Duschkopfs und die Prozedur kann beginnen. Erst er, dann ich, Shampoo, Duschgel, etwas Babyduschbad und abspülen. Während ich mir die Haare wasche, bekommt er den Duschkopf und versucht die Fische von der Duschkabine zu spülen oder macht andere "hydrotechnische Experimente". Zum krönenden Abschluss wird der Duschkopf auf Massagestrahl umgestellt. Jedes Auftreffen des Massagestrahls entlockt ihm einen verzückten Lachanfall. Das Abenteuer endet dann meist mit einem zappelnden Knäuel aus dem kleinen Chef des Hauses und einem großen Badetuch.