Die Abfahrt hat sich - kaum überraschend - doch noch etwas verzögert. Ich wollte die Gurte am Sitz des kleinen Chefs noch schnell vor der Abfahrt neu einstellen. Die Demontage aus dem Auto und das Einstellen der Gurte nahm etwa fünf Minuten in Anspruch. Die Montage des Sitzes im Auto dagegen etwa 50 Minuten und alle Nervenstränge, die ich zur Verfügung hatte. Moritz war abwechselnd verzweifelt, da er befürchtete Papa mache kaputt, oder er hat mich beraten und mit Umarmungen motiviert. Erst als dieser Kampf mit tückischen Technik überstanden war, ging es wirklich los.
Die Fahrt selbst war im Großen und Ganzen problemlos. Der kleine Chef hat bis Diepoldsau geschlafen. Nach einem Tankstop hat er einen kurzen Halt bei einer Gaststätte zum goldenen M zur Besorgung eines Happy Meals erzwungen. Zugegeben, es hat Bequemlichkeit über elterliche Konsequenz gesiegt, aber wer fährt schon gern an eine Grenzkontrolle in die Schweiz mit einem Pommes Pommes brüllenden Kind. Den Rest der Fahrt war Moritz über die Bautätigkeit in der Schweiz fasziniert. Anfangs hat er noch jeden Kran mit einem begeisterten grooosser Kran kommentiert, irgendwann war es dann etwas gelangweilt und reduzierte seine Kommentare auf ein lapidares nochn Kran.
Leider hat es zwischen San Bernadino und Lago di Lugano genieselt, also haben wir die geplante Brotzeit während der Fahrt gemacht. Kurz vor Chiasso gab es dann kein Halten mehr, Moritz hat sich - nach einer unvorsichtigen Bemerkung von mir, wir seien gleich da - an die Urlaubsvorbereitung erinnert. Fahre Italien Fahre Italien! Wir haben uns dann noch im Vorbeifahren davon überzeugt, dass der Bennet Ipermercato auch am ersten Mai offen hat, schließlich muss man ja auf der Rückfahrt noch einen kleinen Lebensmitteleinkauf einplanen. Noch eine kurze Fahrt am See entlang und durch Como, das Hotel war zum Glück leicht zu finden, und die Fahrt war ohne Schwierigkeiten überstanden.